Musikverein - Chronik

Der Neubeginn nach dem zweiten Weltkrieg galt auch für die Blasmusik. Der Heimkehrer Josef Leeb, Gemeindesektretär und Kapellmeister in St. Pantaleon, gelang es, das Niederösterreichische Blasmusikwesen überregional in geordnete Bahnen zu lenken.

Diese Vorarbeiten führten zur Gründung vieler Musikvereine und auch zur Geburtsstunde des am 16. März 1957 gegründeten Musikverein Purgstall. Bei dieser Gründungsversammlung begrüßte Franz Größbacher, geb. 02.11.1903, Bürgermeister der damaligen Landgemeinde Schauboden, alle anwesenden Musikfreunde und führte die Gründung des Musikvereins Purgstall durch.

Bürgermeister Franz Größbacher wurde gleichzeitig zum ersten Obmann gewählt. Mit dieser Vereinsgründung wurde auch der Beitritt zum NÖ Blasmusikverband beschlossen. Als Kapellmeisters des neu gegründeten Musikverein Purgstall wurde Johann Mallaun (der III.) gewählt.

 Gruppenfoto ca. 1964

Gruppenbild ca. 1964

Ein regelmäßiger Probenbetrieb wurde eingeführt, für den Musikernachwuchs wurde gesorgt und auch für das Auge wurde eine schmucke, bodenständige Tracht angeschafft. Der Musikverein übernahm die Aufgabe der ehemaligen Ortskapelle. Bei weltlichen und kirchlichen Veranstaltungen stand er für den musikalischen Teil zu Verfügung. Selbstverständlich lebte aber auch die „Kleine Partie“ in verschiedenen Besetzungsformen weiter. 

Johann Mallaun der III. legte seine Kapellmeisterfunktion, die er seit 1929 inne hatte, im Jahr 1958 nieder. Nach Johann Mallaun übernahm Engelbert Vogelauer aus Scheibbs aushilfsweise den Taktstock. Er leitete den Musikverein bis ins Jahr 1959. 

Im Jahr 1960 wurde Ing. Hans Otto Magdowski Kapellmeister des Musikvereins Purgstall. In dieser Zeit wurde mit dem Umstimmen der Blasinstrumente des Musikvereins auf Normalstimmung begonnen. Allein im Jahr 1965 wurden für neue Musikinstrumente rund öS 40.000,- ausgegeben. Im Jahr 1965 legte dann Ing. Magdowski aus beruflichen Gründen seine Tätigkeit zurück. 

Der Musikverein Purgstall bekam nun mit Karl Lechner wieder einen neuen Kapellmeister. Am 6. Februar 1966 hielt er seine erste Probe im Gasthaus Brandstetter (heute Purgstallerhof) ab. Die Zahl der aktiven Mitglieder des Musikvereins Purgstall war inzwischen auf 18 Musiker zusammengeschrumpft. 

Unter Kapellmeister Lechner wurde die Neu-Instrumentierung abgeschlossen und die Ausbildung der Jungmusiker, sowohl in der Musikschule als auch vereinsintern, wurde von ihm besonders gefördert. Die 1957 angeschaffte Tracht wurde 1968 durch den NÖ Anzug ersetzt.

Zu diesem Anlass beschloss der Gemeinderat der Marktgemeinde Purgstall dem Musikverein Purgstall das Tragen des Marktwappens zu gestatten. Im Jahr 1980/81 wurde wieder auf eine schmucke, bodenständige Tracht umgestellt.

In den Jahren 1982, 1987 und 1992 führte der Musikverein Purgstall jeweils das Bezirksmusiktreffen mit der Marschmusikbewertung durch. 

In dieser Zeit fällt auch der Obmannwechsel beim Musikverein Purgstall. Bei der Jahreshauptversammlung am 9. März 1975 kandidierte der Gründungsobmann Franz Größbacher nicht mehr. Die einstimmige Neuwahl des neuen Obmannes fiel auf Bürgermeister Ignaz Bruckner. Er förderte den Musikverein besonders in finanzieller Hinsicht und hat sich um den Bestand des Vereins große Verdienste erworben. 

Ab 1975 wurde der Dachbodenraum im Hause Anton Gerstl in der Augasse, ein Jugendheim, zum Probenlokal. Der Musikverein agierte als Untermieter und Obmann Ignaz Bruckner übernahm aus eigenen Mitteln die monatliche Miete für den Verein.

Gruppenfoto 1980 

Gruppenfoto 1980
Am 8. Mai 1993 konnte die Eröffnungsfeier des neuen vereinseigenen Musikheims im Obergeschoß des neuen Kindergartens in der Cölestin-Schachingerstraße stattfinden. Die Marktgemeinde stellte den Rohbau zur Verfügung. Den kompletten Ausbau und die Innengestaltung machte der Musikverein auf eigene Kosten. Die Arbeitsleistungen der Musiker und freiwilligen Helfer waren sehr beachtlich. Als beauftragter Bauherr und Bauleiter des Musikvereins fungierte der Baupolier Friedrich Riemer, Flügelhornist und Vereinskassier. Er allein leistete rund 400 Arbeitsstunden ohne Bezahlung für den Verein.

 Neues Musikheim

Im Dezember 1993 legte Kapellmeister Karl Lechner seine Funktion zurück. Er übergab nach mehr als 27 Jahren einen Musikverein mit 45 Musikern. Bei der Jahreshauptversammlung im März 1994 wurde ihm einstimmig der Ehrentitel „Ehrenkapellmeister“ verliehen. 

Neuer Kapellmeister wurde Manfred Punz. Er hat den 4-teiligen Kapellmeister Lehrgang des NÖ Blasmusikverbandes in Zeilern absolviert und diesen mit der Kapellmeisterprüfung im März 1993 abgeschlossen. Sein vorrangiges Ziel und Programm war es, den Musikverein Purgstall zu vergrößern und gleichzeitig das Durchschnittsalter der Musiker zu senken.

Unter Kapellmeister Manfred Punz wurde der Musikverein im Jahre 1997 wieder mit einer neuen Musikertracht eingekleidet. Seine Zeit als Kapellmeister ging bis März 2001, als er seine Funktion aus gesundheitlichen Gründen zurücklegte. 

Neuer Kapellmeister wurde der Leiter der Musikschule Erlauftal Anton Sauprügl. Ein Vollblutmusiker, der in den verschiedensten Sparten äußerst erfolgreich schon tätig war bzw. noch immer ist. Er musiziert nicht nur auf der Klarinette in der Blasmusik sondern auch sehr erfolgreich bei den Global Kryner als Akkordeonist und Songschreiber.

Seinen Dirigentenabschluss machte er beim 4-teiligen Kapellmeisterseminar des NÖ Blasmusikverbandes. Sein besonderes Anliegen ist natürlich die Jugendarbeit auch beim Musikverein Purgstall.

 Gruppenfoto 1999

Gruppenfoto 1999

Im Jahr 2004 erhielt der Musikverein den Ehrenpreis des Landes NÖ in Bronze und 2009 in Silber für die erfolgreichen Teilnahmen an den Konzertmusikbewertungen. 

Unterstützung erhält Anton Sauprügl seit kurzem von Kapellmeister-Stv. Andreas Streimelweger, der ebenfalls den Kapellmeisterkurs besucht hat, und nach wie vor von seinem Vorgänger Manfred Punz.

Unter ihrer Leitung ist der Verein inzwischen auf über 60 aktive Mitglieder angewachsen.