23. Pranger

Der Pranger stammt aus dem Jahr 1756 und befand sich ursprünglich im Zentrum des Inneren Marktes (heute Alois Fragner-Platz). Er war umgeben von sechs Steinsäulen, die mit Ketten verbunden waren. Vor dem Pranger stand ein großes Kreuz.

Über kleinere Vergehen innerhalb des Marktes und die Verhängung von öffentlichen Ehr- und Schandstrafen entschied der Marktrichter – die Niedere Gerichtsbarkeit.

Schwere Strafen waren z.B. auch das Stehen am Kreuze, das Prangerstehen (*) oder die Schandbühne.

Spottstrafen für Frauen waren das Bagstein-Tragen, wo der kugelförmige Stein, welcher auf einer Kette auf dem Pranger aufgehängt war, für eine festgesetzte Zeit durch den Ort getragen werden musste.

Die Schandfiedel war eine gefürchtete Strafe: die Frauen wurden mit Kopf und Händen in die Fiedel eingespannt, durch den Markt geführt, und mussten so Schmerzen, Schande und Spott erleiden.

Das Ende der Marktgerichtsbarkeit war 1787.

(*) Prangerstehen: Der Gefolterte musste oft einen Tag lang angekettet stehen. Er bekam keinen Schluck Wasser. Alle Leute konnten ihn beschimpfen, bespucken, verhöhnen oder verspotten. 


um 1600 - Skizze vom Pranger1910 - Pranger
2020 - Pranger am KirchenplatzSchandfessel

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